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Apus: Roll-out des neuen Wasserstoff-Flugzeugs i-2
Der deutsche Hersteller zeigt am Flugplatz Strausberg bei Berlin die emissionsfreie Zweimot Apus i-2.
Großer Tag für das Team von Apus Zero Emission. Der Flugzeugbauer feierte am 6. September am Flugplatz Strausberg (EDAY) den Roll-out seines Musters Apus i-2. Bei dieser Gelgenheit wurde der Prototyp auf den Namen Mira getauft. Die Angestellten hatten zuvor über die Namenswahl abgestimmt. Die viersitzige Zweimot wird mit Wasserstoff betrieben und bietet eine Reichweite von 500 nautischen Meilen. Apus-CEO Phillip Scheffel und Prof. Dr. Jörg Steinbach (Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg) stellten das Flugzeug der Presse vor.
Während etablierte Hersteller versuchen, ihre Kolbenflugzeuge auf elektrische Antriebe umzurüsten, geht Apus einen anderen Weg. Die Muster des jungen Technologieunternehmens werden ausschließlich für emissionsfreie Antriebe entwickelt. So besteht die Zelle der Mira aus Faserverbundwerkstoffen. Die Flächen umfassen das Tanksystem für Wasserstoff. Dieser wird gasförmig unter einem Druck von 350 Bar in die Flächentanks gepumpt. Jeweils sechs Tanks sind in jede Fläche integriert. Das Tankvolumen beträgt insgesamt 23 Kilogramm. Die Antriebseinheit besteht aus zwei Brennstoffzellen von PowerCell, einem Akku im Flugzeugrumpf sowie zwei Elektromotoren. In der Startphase dient der Akku als Booster. Die beiden Elektromotoren an den Propellern leisten dann je 135 kw. Die Dauerleistung der E-Motoren liegt bei je 100 kw.
Entwicklung über zehn Jahre
CEO Phillip Scheffel skizzierte in seiner Rede zum Roll-out den langen Weg zum grünen Flugzeug. 2014 gründete er das Unternehmen Apus gemeinsam mit drei weiteren Gesellschaftern. Neben Fördergeldern finanziert sich die Firma über Entwicklungsaufträge von Partnern und private Kapitalgeber. Zehn Jahre Forschung und drei Jahre Entwicklungszeit liegen hinter dem rund 70-köpfigen Team. Der Geschäftsführer ließ es sich nicht nehmen, die einzelnen Teams von Antrieb bis Zertifizierung auf die Bühne zu holen.
Apus i-2: die Flugleistungen
Zuerst zu den Betriebskosten. Der Twin soll laut Hersteller pro Flugstunde 20 Prozent weniger kosten als eine vergleichbare Cirrus SR 22. Hier eine Übersicht der bislang bekannten technischen Daten:
- Spannweite: 13,2 m
- Länge: 8,86 m
- Höhe: 2,88 m
- MTOM: 2200 kg
- Zuladung: 400 kg
- Reichweite: 500 nm
- Dienstgipfelhöhe: 16000 ft
- Höchstgeschwindigkeit: 160 kts
- Startstrecke: 640 m
- Ladestrecke 750 m
- Gleitrate: 1:17
- Max. Steigrate: 1232 ft/min
- Plätze: 4 (6-sitzige Version in Planung)
- Verbrauch (Reise): 165 kW/h (entspricht 5 kg Wasserstoff)
- Tankzeit: ca. 20 Minuten
- TBO: 6000 Stunden
Als Avionik ist ein Glascockpit von Dynon Aviation verbaut. Hinzu kommt ein selbst entwickeltes Kontrollsystem zur Überwachung des komplexen Wasserstoffantriebs.
Wie geht es mit der Apus i-2 weiter?
Das Flugzeug befindet sich in der EASA-Zulassung als Motorflug (CS-23). Apus möchte die Zertifizierung bis 2027 abschließen. In Kürze beginnen die Flatter-, Boden- und Rolltests. Wenn alles optimal verläuft, steht dann zum Jahreswechsel 2024/25 vielleicht schon der Erstflug an. Zugleich ist ein weiteres Flugzeug in der Entwicklung. Die viermotorige i-5 soll vor allem als Cargo-Flugzeug dienen und auch unbemannt fliegen können.
Außerdem arbeitet das Team von Apus am Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur an deutschen Flugplätzen. Mit der Zulassung der Apus i-2 soll auch ein kommerziellen Flugbetrieb zwischen den Flugplätzen Strausbeg (EDAY), Sylt (EDXW) und Friedrichshafen am Bodensee (EDNY) aufgenommen werden.
Dirk M. Oberländer, Jahrgang 1975, verbrachte seine Jugend beim Segelfliegen am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Später folgte der Abschied vom Schieben und Umstieg zum Ultraleicht-Fliegen. Die zweite große Leidenschaft, das Schreiben, brachte Dirk zu Stadtmagazinen, Tageszeitungen, Kundenmedien und in die wunderbare Welt der Werbung. Immer mit einem Faible für Technik und die Menschen dahinter. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der studierte Kultur- und Medienmanager beim fliegermagazin landete. Am Boden ist Dirk bevorzugt mit Laufschuhen und Rad unterwegs – im Urlaub auch gern mal mit Zelt in Richtung Süden.
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