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AIP-VFR in Deutschland kostenlos – AOPA bleibt unglücklich
Erst große Freude, nun großer Frust: Das Luftfahrthandbuch Deutschland AIP-VFR wird ab Januar zwar kostenlos zur Verfügung gestellt, hat aber dann nicht alle Funktionen für den Nutzer freigeschaltet. Die AOPA Germany ist darüber alles andere als erfreut.
Noch im Sommer war die Freude bei Piloten groß. Die DFS gab bekannt, den Sichtflugteil der Aeronautical Information Publication (AIP) ab Januar 2023 für alle frei zugänglich zu machen. Doch jetzt ist offenbar klar: Die AIP-VFR soll zwar kostenlos veröffentlicht werden, aber ohne irgendwelche Suchfunktionen. In einem Beitrag der AOPA heißt es: „Diesen Service sollen nur die Bezieher eines zahlungspflichtigen Abonnements bei Eisenschmidt erhalten.“
Auch dürfen die frei zugänglichen Daten nicht von Herstellern zur Verwendung in Navigations-Apps verwendet werden, wie dies in anderen Ländern üblich ist. „Nutzer dieser Apps sollen für den Zugriff auf die AIP-VFR weiterhin bezahlen“, schreibt die AOPA.
AOPA kritisierte immer wieder die bezahlten AIP-VFR-Inhalte
Zur Erinnerung: Die deutsche AIP-IFR ist bereits seit einigen Jahren kostenlos verfügbar. Das deutsche VFR-Gegenstück war allerdings bisher kostenpflichtig. Die AOPA und andere Branchenverbände fanden dies bedenklich und setzten sich für einen freien Zugang zu allen relevanten Luftfahrtinformationen ein. Außerdem drohte eine Klage eines Piloten auf freien Zugang zur AIP-VFR.
Für die AOPA sind die Einschränkungen der kostenlosen Online-Version nicht hinnehmbar. Aus ihrer Sicht wäre die Entscheidung der DFS zu einer vollständigen Freigabe der AIP zu begrüßen, denn der DFS entstehe dadurch keinen Schaden. Die Begründung der AOPA: „Denn sie erhält jährlich erhebliche finanzielle Mittel aus dem Bundeshaushalt zur Deckung der Kosten von Dienstleistungen für gebührenbefreite zivile und militärische Flüge, und das Geld ist für die Freigabe der AIP gut investiert.“
Luftfahrthandbuch ist wichtig für die Planung von Flügen
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Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.
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