News

/

100 Jahre August-Euler-Flugplatz

Mit einer feierlichen Jubiläumsveranstaltung werdendie Technische Universität Darmstadt zusammen mit derWissenschaftsstadt Darmstadt und der Stadt Griesheim am 30. und31.08.2008 das 100-jährige Bestehen des historischenAugust-Euler-Flugplatzes feiern und dessen Geschichte und denPioniergeist Eulers würdigen, der 1908 diesen Flugplatz gründete.

Von Redaktion
August Euler (rechts im Bild) mit Flugschüler Prinz Heinrich von Preußen vor einem Doppeldecker und der Werkshalle auf dem Griesheimer Sand.
August Euler (rechts im Bild) mit Flugschüler Prinz Heinrich von Preußen vor einem Doppeldecker und der Werkshalle auf dem Griesheimer Sand.

Flugshows mit Flugzeugen aus verschiedenen Epochen und Rundflüge überdas Naturschutzgebiet werden nicht nur die zahlreichen Luftfahrt-Fansbegeistern.Geboten wird ein buntes Rahmenprogramm das unterhält und informiert. Imneuen August-Euler-Informations-zentrum, das erstmals derÖffentlichkeit präsentiert wird, erfährt man unter anderem vielSpannendes über die Geschichte des Flugplatzes und über das Leben undWerk August Eulers. Auch die Entwicklung der Forschungsaktivitäten derTechnischen Universität über den gesamten Zeitraum bis heute sowie dieBesonderheiten des einzigartigen Naturschutzgebietes werden spannendund für jedermann verständlich präsentiert.

Martin Stenger

Die Technische Universität Darmstadt hat den Flugplatz Darmstadt-Griesheim 2005 gekauft und nutzt ihn für den Flugbetrieb mit den universitätseigenen Flugzeugen sowie als Forschungs- und Versuchsfreigelände für eine Vielzahl von Fachgebieten.
Der Flugplatz wurde 1908 von August Euler begründet und ist einer der ältesten Flugplätze in Deutschland. August Euler bildete in Griesheim zwischen 1909 und 1912 74 Piloten aus – ohne einen einzigen tödlichen Unfall, was für die damalige Zeit bemerkenswert war.
Ab 1. Oktober 1912 wurde in Darmstadt die 3. Fliegerstation der preußischen Armee eingerichtet.
1914 wurde dann daraus die 3. Kompanie des Flieger Batallions Nr. 3 Köln. Hier hat auch Udet seine Militärfliegerausbildung bekommen.
Von 1918 bis 1930 war der Platz durch die französische Armee besetzt, ab 1930 wurde er zivil genutzt.
1933 verlegte die Rhön-Rossitten-Gesellschaft (RRG) ihren Sitz von der Wasserkuppe nach Griesheim und wurde dabei auch in „Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug“ (DFS) umbenannt.  Von ihr wurden Segelflugzeuge wie Habicht, Weihe, Olympia Meise, Kranich II, der Lastensegler DFS 230 in Griesheim entwickelt und erprobt.
Alexander Lippisch hat am Platz mit der DFS 194 den Prototypen der Me 163 entworfen. Die Messerschmitt Stiftung wird dadurch mit ihrer Me 163 und der  M 17 an der Jubiläums-Veranstaltung teilnehmen
1939 wurde die DFS über Braunschweig nach Ainring verlegt. Während des zweiten Weltkrieges wurde der Platz militärisch genutzt, es gab jedoch immer noch in geringerem Maß Forschungsfliegerei. 1943 fand noch ein Idaflieg Sommertreffen statt, bei dem die D 30 der Akaflieg mit der Horten IV zum Vergleichsflug startete.
Nach 1945 wurde der Platz bis einschließlich 1992 von der US Army genutzt. Nach deren Abzug konnte die TU den Platz wieder ab 1995 für Ihre Forschungsfliegerei nutzen um ihn 2005 letztendlich zu erwerben.
Anhand von Unterlagen ist ersichtlich, dass der Flugplatz noch vor Berlin Johannistal gegründet wurde und somit sogar der älteste Flugplatz Deutschland sein dürfte.
Aufgrund der Lage im Naturschutzgebiet ist die Anzahl der Flugzeuge vor Ort beschränkt, bisher gibt es ca. 90 Anmeldungen. Historische Flugzeuge sind besonders erwünscht.
Mehr Informationen unter www.100-jahre-august-euler.de

Schlagwörter
  • Veranstaltungen