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Flugplatz Meschede – EDKM


Sie wandern, spielen Golf, reiten, schwimmen und radeln gerne? Dann ist Meschede im Sauerland genau der richtige Flugplatz für Sie

Von Redaktion

Meschede anzufliegen lohnt sich nicht nur jetzt im Spätsommer, sondern zu jeder Jahreszeit. Wer einen Flug plant, tut aber gut dran, für diesen Trip eine Maschine auszuwählen, die nicht schon mit Pilot und Co überladen ist. Folgendes sollten Sie nämlich je nach persönlichen Vorlieben noch in Ihr Flugzeug packen, wenn’s der Gepäckraum hergibt: Badehose, Wanderschuhe, Nordic-Walking-Stöcke, Inlineskates, Reitstiefel, Angelausrüstung, Fahrrad und vielleicht auch noch die Golfschläger. Oder haben Sie eher Lust, in der kalten Jahreszeit einmal Adam Malysz, Janne Ahonen, Martin Schmitt und all die anderen Stars der internationalen Skisprung-Szene live und hautnah zu erleben? Auch dann ist Meschede-Schüren goldrichtig: Die 900-Meter Asphaltbahn des beschaulichen Verkehrslandeplatzes wird im Winter geräumt und kann PPR angeflogen werden; vom Platz ist es nur ein Katzensprung zum Weltcup-Ort Willingen, wo’s von 15. bis 17. Februar 2008 hoch hergeht.

Eingeschworene Skisprung-Fans wissen, dass dann drei Tage lang fröhliche Party und beste Stimmung herrschen. Genauso herzlich, wie man hier feiert, wird man auch von den heimischen Fliegern in Meschede-Schüren empfangen. Eigentümer und alleiniger Gesellschafter der Flugplatz GmbH ist zwar der Hochsauerlandkreis, der auch die beiden Geschäftsführer stellt. Dennoch ist es für die gut 150 Mitglieder der ansässigen Luftsportvereinigung Meschede und des Fliegerclubs Milan „ihr“ Platz. Und der ist neben der Wasserkuppe immerhin einer der ältesten Segelflugplätze in Deutschland. Schon 1932 zogen die Flieger über den Hügeln des Hochsauerlands ihre Kreise. Segelflugzeug-Klassiker wie SG 38, Grunau Baby und Rhönlerche sind zu ihrer Zeit hier geflogen. Als bleibende Mahnung aus weniger rühmliche Zeiten steht die inzwischen denkmalgeschützte ehemalige Reichsfliegerschule neben den modernen Hallen der Motor- und Segelflieger.

Meschede: neben der Wasserkuppe immerhin einer der ältesten Segelflugplätze in Deutschland


Oldtimer-Luft kann man in Meschede-Schüren auch heute noch schnuppern, wenn das Acroteam Meschede die Motoren anwirft und am Himmel turnt. Dann gibt’s nämlich nicht nur eine Pitts S2A und eine Steen Skybolt 250, sondern auch zwei perfekt restaurierte Stampe S.V. 4C zu sehen. Eine richtige Rarität ist die Vereins-Schleppmaschine, eine Job 15, Baujahr 1965, aus Österreich. Direkt beim Flugplatz liegt – eingebettet zwischen Wald, Wiesen und Feldern – der Hennesee, der wie die meisten Seen im Sauerland als Wasserreservoir für das nahe Ruhrgebiet dient. Deshalb darf hier außer dem Fahrgastschiff M. S. Hennesee kein anderes motorgetriebenes Boot unterwegs sein. Die 38 Millionen Kubikmeter Wasser, die hier aufgestaut sind, sind besonders sauber. Der Hennesee bietet jede Menge idyllische Badebuchten, stille Angelreviere und sogar einen kleinen Segelhafen.

Wer mal dringend ausspannen muss oder will, kann in einem der Orte am See für ein paar Tage Stress und Hektik vergessen. Rund um den Hennesee führt der etwa 110 Kilometer lange Mescheder Höhenwanderweg abwechslungsreich durch Wälder und Wiesen bis hinauf auf fast 600 Meter. Dazwischen geht’s am romantischen Wasserschloss Laer vorbei, das man aber nur von oben besichtigen kann, wenn im Anflug auf Meschede ein kleiner Abstecher eingelegt wird. Das Barockschloss ist kein Museum, sondern Wohnsitz des Grafen von Westphalen. Vom Boden aus, beim Spazierengehen, kann man aber zumindest einen Blick auf die Wirtschaftsgebäude und die wundschöne Birkenallee werfen. Der Top-Wanderweg im Sauerland ist natürlich mit seinen 154 Kilometern der Rothaarsteig von Brilon im Sauerland bis Dillenburg in Hessen. Vom Deutschen Wanderinstitut wurde die Route durchs Rothaargebirge im Jahr 2004 als bundesweit erster „Premium-Weg“ ausgezeichnet.

Oder wollen Sie doch lieber zum Golfen? Und durch das gemütliche Kreisstädtchen Meschede bummeln? Fragen Sie einfach die Piloten am Platz. Martin Cordes und Bernd Martin vom LSV-Meschede und all die anderen Sauerländer Flieger helfen gerne mit Tipps weiter. Beim Pläne schmieden, Routen festlegen und Unterkunfts- infos einholen, genießen Sie am besten eine Stärkung im Flugplatzrestaurant „Wolkenstürmer“. Und für alle Hardcore-Fans, die am liebsten nie aus einem Flugzeug aussteigen würden, lässt die Wirtin gerade einen Raum im Airliner-Kabinenlook umbauen …

Meschede – Tipps und Infos

So kommt man hin: Die A46 endet östlich der Kreisstadt Meschede und kann mit ihrer markanten Autobahnbrücke gut als Auffanglinie ver- wendet werden. Südlich der Stadt verläuft der Hennesee in Nord-Süd-Richtung, von dort ist der Platz einfach zu finden. Funknavigationshilfen: 059°/15 NM from GMH VOR 115.40; 352°/18 NM from ARP VOR 112.00
Aufpassen: Östlich des Platzes verläuft das militärische Tieffluggebiet AREA 3. Den Campingplatz und die Ferienhaussiedlung am Hennesee nicht überfliegen! In Platznähe sollte man außerdem auf Segelflugbetrieb achten.

Unterkunft: Im Sauerland kann man überall noch richtig günstig übernachten. Für ein Zimmer mit Frühstück in einem gemütlichen Landhotel zahlt man manchmal weniger als anderswo allein an Landegebühren. Zum Beispiel kostet im Landhotel Donner in Remblingshausen am Hennesee die Übernachtung mit Frühstück ab 37 Euro. Ob Wellness-Urlaub, Romatik-Hotel, Ferienwohnung oder Urlaub auf dem Bauernhof, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Buchungen und Broschüren unter www. meschede.de und www.sauerland.com
Die historische Burg Schellenberg in Attendorn verbindet ein Hotel im Ritter-Feeling mit einem edlem Restaurant. Infos unter www.burg-schellenberg.de.

Aktivitäten: Ausspannen und alle Outdoor-Sportarten stehen im Sauerland im Mittelpunkt, die Möglichkeiten sind unbegrenzt; alle Infos dazu siehe Websites bei „Unterkunft“. Oder wie wär’s mal mit einem nächtlichen Besuch bei etwas anderen Fliegern? Auf der Fledermaus-Safari geht’s abends ausgerüstet mit Rotlichtscheinwerfer ins Jagdrevier der Fledermäuse auf der Burgruine Steinberg. Ein „Fledermaus-Detektor“ wandelt die Rufe der Tiere in Frequenzen um, die für den Menschen hörbar sind, während man den seltsamen Flugstil der Fledermäuse bewundern kann (Sielmanns-Natur-Ranger in Bestwig-Ostwig, Telefon 0 29 04/97 64 71).
Ebenfalls außergewöhnlich: Wilder Westen made in Germany gibt’s jedes Jahr bei den Karl-May-Festspielen im Show-Park Elspe. Auf der 100 Meter breiten Naturbühne liefern sich Winnetou und Old Shatterhand Verfolgungsjagden mit ihren Widersachern; Info unter www.elspe.de

Text: Ulrike Schneider, fliegermagazin 9/2007