flugplaetze

Flugplatz Dubrovnik – LDDU

Kristallklares Wasser, Traumstrände, kulturelle Highlights: Dubrovnik an der kroatischen Adria lockt nicht nur Sonnenhungrige

Von Redaktion

Bereits der Anflug ist beeindruckend: Über 1000 kleine und große Inseln liegen vor der zerklüfteten Küste mit ihren unzähligen Buchten. Und fast überall zeigt sich die kroatische Adria in tiefem Azurblau. Dazu kommen Sichten von zumeist mehr als 50 Kilometern, die einen ungetrübten Panoramablick auf die faszinierende Landschaft ermöglichen. Schon einige Minuten bevor Dubrovnik mit seiner mächtigen Stadtmauer in Sicht kommt, entdeckt man aus der Vogelperspektive „Miniatur“-Ausgaben der Küstenstadt, etwa das mittelalterliche Korcula: Das gleichnamige Eiland gehört zu den fünf großen Inseln, die man zwischen Split und Dubrovnik überfliegt. Hier wurde Marco Polo geboren, sein Geburtshaus ist heute Museum.

Ist Dubrovnik passiert, erreicht man etwa zehn Nautische Meilen weiter den Flughafen Cilipi oberhalb des Küstenstädtchens Cavtat. Falls die „12“ in Betrieb ist, wird normalerweise direkt vom Meer aus in den Endanflug gekurvt, es sei denn, die Controller schicken den Piloten wegen starken Verkehrs zu einem Meldepunkt. Stets sollte man aufpassen: Cilipi ist ein internationaler Verkehrsflughafen, auf dem vor allem im Sommer neben Airbus und Co auch die eine oder andere 747 landet. Immerhin kommen rund 1,4 Millionen Passagiere auf dieser Drehscheibe für Kroatien-Urlauber an. Deren Hauptreiseziel ist natürlich Dubrovnik – und dort vor allem die Altstadt. Dank ihrer aufregenden und wechselvollen Geschichte und der zahlreichen erhalten gebliebenen Bau- und Kulturdenkmäler zählt sie seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Nach dem Erdbeben: Wiederaufbau im Barock

Die erste Ansiedlung und schließlich Gründung der Stadt liegt über 1000 Jahre zurück und gipfelte im 13. Jahrhundert im Entstehen der Republik Dubrovnik. Dazu trugen die damalige enorme wirtschaftliche Entwicklung, der Aufbau einer Seeflotte und weit reichende Handelsverbindungen bei. Eine starke Befestigung – sowohl von Land als auch vom Meer her – schützte die Stadtrepublik vor Angriffen. 1667 zerstörte allerdings ein schweres Erdbeben die „Perle der Adria“, bereits damals eine der schönsten im Mittelmeerraum. Sie wurde im Barockstil neu aufgebaut. Erst Ende des 18. Jahrhunderts verlor Dubrovnik zunächst seine wirtschaftliche und politische Bedeutung durch den Aufstieg anderer Metropolen des Mittelmeerraums.

Anflug auf Dubrovnik (LDDU) vom Meer aus

In den fünfziger Jahren begann die touristische Entwicklung an der jugoslawischen Adria, und Dubrovnik gehörte zu den Städten, die daraufhin in den sechziger und siebziger Jahren bei Urlaubern weltweit bekannt wurden. Der Zerfall des Vielvölkerstaats in den frühen neunziger Jahren zog auch Dubrovnik in Mitleidenschaft: Neu gedeckte Dächer in Folge des Artillerie-Beschusses, dem die Stadt 1991/1992 durch serbisch-montenegrinische Truppen ausgesetzt war, sind sichtbare Zeichen. Heute ist von den Zerstörungen fast nichts mehr zu sehen, und seit der Unabhängigkeit Kroatiens blüht die Stadt wieder auf. Wer sich über das alte Dubrovnik einen ersten Eindruck verschaffen will, sollte zunächst die Stadtmauer erklimmen: Fast zwei Kilometer lang, kann man auf ihr die gesamte Altstadt innerhalb von zwei bis drei Stunden umrunden.

Dubrovnik heute: seit der Unabhängigkeit Kroatiens blüht die Stadt wieder auf

Das Fortifikationssystem – eines der besterhaltenen in Europa – verbindet auch die gewaltigen Verteidigungsanlagen, etwa den Wehrturm Minceta im Nordosten und die Festung des Heiligen Johannes am alten Stadthafen. Alle diese historischen Bauten sind noch heute in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Außergewöhnlich auch die zahlreichen Barockbauten: Die nach dem Erdbeben entstandene St. Blasiuskirche oder der historische Brunnen aus dem Jahr 1715 sind einen Besuch wert. Ist der Rundgang absolviert, findet man im Schatten der engen Gassen in ungezählten Cafés und Restaurants angenehme Entspannung. Zudem ist die kroatische Küche für Feinschmecker ein Hochgenuss: Die See bietet reichhaltig Meeresfrüchte. Eine Vielzahl von Quellen und sprudelnden Brunnen in der Stadt sorgt außerdem für angenehme Abkühlung beim Bummeln.


Das Allerbeste: Sonnenhungrige können mitten in Dubrovnik direkt neben der Stadtmauer zum Baden ins Meer springen! Mehrere kleine Strände laden zur erfrischenden Abkühlung im Meer ein – Badesachen sollten also trotz eines geplanten Kulturbummels unbedingt ins Handgepäck. Wem das in der Sommersaison äußerst quirlige Dubrovnik aber zu turbulent ist, lässt sich einfach mit Boot oder Fähre zu einer der nahe gelegenen Inseln bringen: Mljet, Lastovo oder Vis sind ruhige Paradiese in unmittelbarer Nachbarschaft.Wer statt in der Küstenmetropole lieber in der Nähe seines Flugzeugs nächtigt – auch dafür gibt es eine Lösung: Das unterhalb des Flughafens gelegene Örtchen Cavtat bietet mit zahlreichen Apartments, Pensionen und Hotels beste Voraussetzungen für einen erholsamen Adria-Aufenthalt. Und vor dem Rückflug: volltanken! Den Liter Avgas gibt’s hier noch für unter einen Euro.

Dubrovnik – Tipps und Infos

So kommt man hin: Für alle Flüge nach und in Kroatien (Platzrundenflüge ausgenommen) muss ein Flugplan aufgegeben werden. Nach dem Überflug von Dubrovnik mit Südostkurs kann der Flughafen Cilipi, dessen Bahn fast parallel zur Küste verläuft, selbst bei schlechten Sichten nicht übersehen werden. Er liegt oberhalb des Seebades Cavtat mit dessen markanten Hotel „Croatia“ direkt an der Adriaküste. Beim Anflug hilft ein VOR/DME (115,40 MHz) direkt am Airport. Achtung: In Dubrovnik-Cilipi herrscht in der Sommersaison reger Charterflugbetrieb, entsprechende Professionalität des Piloten wird von den Controllern vorausgesetzt. Empfehlenswerte Karten für den Flug sind die ICAO-Karten Österreich und Italien sowie die zwei neuen VFR/GPS-Charts von Jeppesen für Kroatien.

Unterkunft: Vom Flughafen aus bringen Busse (etwa 4 Euro) oder Taxis (etwa 30 Euro) Piloten nach Dubrovnik. Hotels, Pensionen und Apartments aller Kategorien sind an der touristisch voll erschlossenen Küste zwischen Cavtat und Dubrovnik überall zu finden. Die Tourist-Infos vermitteln aber keine Unterkünfte, sondern geben nur Auskunft. Zimmer in kleineren Hotels und private Zimmer sind ab 20 Euro pro Person erhältlich. In größeren Hotels muss man für ein Doppelzimmer mit Frühstück etwa 100 Euro einplanen. Empfehlenswert ist der auf der Halbinsel Lapad angelegte Hotel- und Ferienkomplex. Dort kosten Doppelzimmer mit Seeblick im Dreisterne-Hotel Neptun je nach Saison zwischen 118 und 198 Euro, Privatpiloten erhalten Rabatt.
Sehenswürdigkeiten: Außer der imposanten Stadtmauer finden sich in der Altstadt Dubrovniks kulturhistorisch bedeutsame Museen und Sammlungen, so den Rektorenpalast und das Franziskanerkloster mit einer der ältesten erhaltenen Apotheken in Europa.

Text: Hartmut Buch, fliegermagazin 8/2006