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SkyDemon: Frequenzen direkt ans Funkgerät senden

Mit dem nächsten Update der Navigations-App SkyDemon kommt ein praktisches Feature. Funkfrequenzen lassen sich per Fingertipp ans Funkgerät übertragen.

Von Dirk M. Oberländer
Frequenzwahl bei SkyDemon
Ein Fingertipp genügt, um die Frequenz zum Funk zu schicken. Bild: Screenshot SkyDemon bei Facebook

Wer kennt ihn nicht, den nervigen Frequenzwechsel. Speziell wenn das Wetter kein Steigen auf die Flugflächen zulässt, häuft sich der Griff zum Funk. Denn dann können Piloten Lufträume wie D, RMZ oder TMZ meist nicht überfliegen. Hat das eigene Funkgerät kein Zahlenfeld, beginnt „das fröhliche Frequenzdrehen“ am Einstellknopf.

Die Navigations-App SkyDemon schafft jetzt mit einem Update Abhilfe. In Zukunft können Piloten Frequenzen aus der App per Fingertipp direkt ans Funkgerät senden. Nutzer können dabei wählen, ob die Frequenz sofort aktiv ist oder als Stand-by gerastert wird.

Die Frequenzen lassen sich bei SkyDemon aus verschiedenen Ebenen der App auswählen:

  • über den Reiter Frequenzen
  • aus dem Pilot Log, das alle für die geplante Strecke relevanten Frequenzen umfasst
  • durch das Antippen von Lufträumen direkt in der Kartenansicht
  • durch Auswahl der Frequenz in der Höhenradar-Ansicht

Wie das genau funktioniert, zeigt SkyDemon in einem kurzen Video.

Was muss das Funkgerät können?

Die Frequenzübergabe läuft drahtlos per Bluetooth-Funk. Bei Smartphones und Tablets ist der natürlich immer vorhanden. Funkgeräte können über die meist vorhandene RS232-Schnittstelle mit einem Bluetooth-Modul nachgerüstet werden. Weil diese Datenschnittstelle keine integrierte Spannungsversorgung hat, muss zusätzlich eine Stromquelle her. Viele Bluetooth-Module verfügen dafür über einen USB-Anschluss.

Alternativ bieten viele Funkgeräte weitere Ports, an denen die Spannung abgegriffen werden kann. Der Vorteil: Funk und Bluetooth werden automatisch zusammen ein- bzw. ausgeschaltet. Da Funkgeräte typischerweise 12 Volt Spannung haben, die meisten Bluetooth-Module aber mit 5 Volt arbeiten, ist ein entsprechender Spannungswandler nötig.

SkyDemon will in Kürze eine Liste kompatibler Funkgeräte veröffentlichen. Als gesetzt gelten das Funke ATR833 und das Trig TY91/92.

Vorsicht bei Bastellösungen

Wir empfehlen, sich für die Nachrüstung an Fachbetriebe zu wenden. Bei zertifizierten Flugzeugen der Echo-Klasse müssen Änderungen am Funk über entsprechende Zulassungen verfügen. Natürlich muss auch bei ULs sichergestellt sein, dass die Nachrüstung den Funkverkehr nicht beeinträchtigt.

Man darf gespannt sein, ob SkyDemon bald auch das Senden von Transponder-Codes und GPS-Kursdaten für Autopiloten offiziell unterstützen wird.

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Über den Autor
Dirk M. Oberländer

Dirk M. Oberländer, Jahrgang 1975, verbrachte seine Jugend beim Segelfliegen am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Später folgte der Abschied vom Schieben und Umstieg zum Ultraleicht-Fliegen. Die zweite große Leidenschaft, das Schreiben, brachte Dirk zu Stadtmagazinen, Tageszeitungen, Kundenmedien und in die wunderbare Welt der Werbung. Immer mit einem Faible für Technik und die Menschen dahinter. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der studierte Kultur- und Medienmanager beim fliegermagazin landete. Am Boden ist Dirk bevorzugt mit Laufschuhen und Rad unterwegs – im Urlaub auch gern mal mit Zelt in Richtung Süden.

Schlagwörter
  • SkyDemon
  • Funk
  • ATR 833
  • Trig Avionics